Karibik

Überraschung…..

Nach San Juan ging die Reise auf die Insel Antigua, die wir bei unserem ersten Besuch als wenig aufregend bis langweilig bewertet hatten. Zunächst wollte wir uns auch auf eigene Faust auf der Insel bewegen bzw. einen der ganz wenigen wirklich schönen Strände mit dem Taxi anfahren, haben dann aber doch einen Ausflug unseres Schiffes gebucht und wurden nicht enttäuscht.
Nicht nur, dass wir von einer Reiseführerin mit dem Namen Nutilia begleitet wurden, die ein ausgzeichnetes English sprach, will heißen, wir konnten tatsächlich alles verstehen, sondern die uns durch ein ausgezeichnetes Wissen über Land und Leute, über Geschichte und Kultur überzeugen konnte. Eine Frau, die uns stolz ihren Status als Großmutter mitteilte und sich in einigen Fällen auch dementsprechend fürsorglich verhielt. Leider war das bei dem ein oder anderen US-Gast auch erforderlich. Aber das ist ein ganz anderes Thema.

Die erste Station führte uns auf den Dow’s Hill, wo wir in einem nett aufgemachten Media Center eine kurze, sehr einfach gehaltene, dennoch überzeugende Reise durch die Inselgeschichte präsentiert bekamen. Obwohl die Insel bereits von Kolumbus “zur Kenntnis” genommen wurde (angeblich hat er die Insel nie betreten), wurde sie erst im Jahr 1632 durch die Briten in Besitz genommen. 1666 eroberte die französische Flotte im November die Insel, die jedoch wieder in 1674 als Teil einer Konföderation mit gemeinsamen Abgeordnetenhaus gemeinsam mit St. Kitts, Nevis und Montserrat britisch wurde und bis 1981 auch blieb.
Ab 1674 wurde auch Zuckerrohr angebaut und damit auch ein eklatanter Zulauf von Sklavenarbeitern ausgelöst.
Auch mit der Unabhängigkeit in 1981 blieb Antigua gemeinsam mit der Nachbarinsel Barbuda Teil des Commonwealth, wobei wir zur Kenntnis nehmen konnten, dass sich doch viele eine Loslösung vom Commenwealth wünschen.
Vom Dow’s Hill aus hatten wir einen grandiosen Ausblick auf den im südlichen Teil der Insel liegenden Hafen, der bis heute aus gutem Grund “Nelson’s Dockyard” heißt.

Die zweite Station führte uns nur wenige Kilometer weiter auf den Shirley Heights Lookout, ein ehemaliges britisches Fort mit einem mindest ebenso herausragendem Ausblick auf die Karibische See und auch wieder auf Nelson’s Dockyard und – auf der anderen Seite – auf die Häuser von Eric Claption, Denzel Washington oder auch die Residenzen des britischen Königshauses.

Letzte Station war dann Nelson’s Dockyard selbst. Der Hafen wurde nach dem früher hier stationierten Befehlshaber Lord Admiral Horation Nelson benannt und wird seit 1671 benutzt. Die natürliche Hafenanlage liegt sehr geschützt und gilt als absolut hurrikansicher. Über Jahrhundete, vor allem aber während der Napoleonischen Kriege, wo er auch Nelson’s Hauptstützpunkt in der Karibik war, war Nelson’s Dockyard der wohl bedeutendste Marinestützpunkt Großbritanniens in der Karibik. Mitte des 19. Jhdt. wurde die Hafenanlage aufgegeben, in den 1960ern aber als Nationalpark reaktiviert. Die alten Gebäude wurden sehr ansprechend renoviert und dienen heute als Verkaufsläden aber auch als Hotelunterkünfte, meist für die vielen Segler, die mit ihren Luxusyachten hier vor Anker liegen. Die heute zu besichtigenden Gebäude stammen durchwegs aus der Zeit 1785–1792 und sind absolut einen Besuch wert.

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert