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Doha – eine Perle mit Charakter

Das Museum für islamische Kunst. Wer mit etwas Phantasie hinschaut, vermeint eine Frau in einer Burka zu erkennen.

Wer Doha gesehen hat, weiß, wofür man die Milliarden aus der Erdöl- und vor allem Erdgasförderung des Königreiches Katar ausgeben kann und ausgegeben hat. Nur scheinbar lässt sich die Stadt mit Dubai vergleichen, auch wenn man angesichts der überwältigenden Skyline beider Städte gerne einen Vergleich anstellt. Doha ist modern und dennoch spürt und sieht man überall etwas Traditionelles. Man ist sich der Geschichte des Königreiches bewusst, ist aber auch – mit Recht – stolz darauf, bereits heute die Voraussetzungen zu schaffen, die Katar und damit Doha auch nach Versiegen der Öl- und Gasvörräte ein Überleben auf hohem Niveau garantiert. Und wenn man die Augen offen hält erkennt man, dass Doha noch lange nicht “ausgewachsen” ist.
Die Stadt selbst wurde erst im Jahr 1850 gegründet. Zuvor zogen über Jahnhunderte lediglich Nomaden durch das vor Jahrtausenden einmal sehr fruchtbar gewesene Wüstengebiet. Erst die von der arabischen Halbinsel stammende Beduinensippe Al Thani hat sich dauerhaft auf der Wüstenhalbinsel niedergelassen. Die Stadtgründung selbst war wohl zur Abwehr von Piraten und zu Gunsten der britischen Ostindien-Kompanie vorgenommen worden.
Heute leben im Großraum Doha mit ca. 1.2 Mio Menschen mehr als 30 % der Einwohner Katars. Allerdings sind 80% der Einwohner Katars keine “Kataris” sondern stammen aus Indien, Pakistan, den Philipinen und ca. 50 weiteren Nationen. Die als Arbeitsmigranten bezeichneten Ausländer arbeiten gemäß vieler Beobachter unter teils widrigen Bedingungen, wenn man unsere westlichen Anforderungen an Arbeitsplätze, Löhne und Gehälter oder auch Unterkunft anlegt. Legt man dagegen die Lebensbedingungen der Heimatländer als Grundlage der Bewertung fest, kommt man sicher zu einem etwas differenzierteren Urteil. Unsere – zugegeben wenigen – Gespräche mit solchen Arbeitsmigranten haben immer bestätigt, dass sich der Aufenthalt und der Fleiß in Katar lohnt und auch die Unterbringung in Mehrbettzimmern immer noch Luxus im Vergleich zu den Hütten in den Slums von Mumbai oder Dehli oder Islamabad ist.

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